Frühlingswanderung nach Innergschlöss
Geschrieben von Sabine Hoier, am 25.06.2020.
Innergschlöss im Osttiroler Gschlösstal gilt als einer der schönsten Talschlüsse der Ostalpen. Von hier aus bieten sich einzigartige Ausblicke auf die umliegende Berg- und Gletscherwelt. Direkt an der Grenze zu Salzburg erhebt sich der mächtige Großvenediger, eingebettet in die Naturschönheit des Nationalparks Hohe Tauern. Diese leichte Wanderung hat einige Highlights zu bieten: tolles Panorama, eine einzigartige Felskapelle und ein authentisches und traditionelles Almdorf.
Ausgangspunkt für unsere Wanderung war das Matreier Tauernhaus, welches sich zwischen Matrei in Osttirol und dem Felbertauerntunnel auf 1.512m befindet. Direkt davor ist ein großer (gebührenpflichtiger) Parkplatz angelegt, auf dem man sehr leicht einen Parkplatz findet. Da wir Anfang Mai jedoch noch während der „Wintersaison“ dort waren, konnte der Parkplatz noch kostenfrei genutzt werden.
Der Weg startet rechts am Tauernhaus vorbei in Richtung des Gschlösstales.
Als erstes passiert man gleich nach wenigen Metern die Almsennerei Tauer. Hier wird von Mitte Juni bis Anfang Oktober die Milch, der auf den Almen des Tales grasenden Kühe, zu Butter, Käse und Joghurt verarbeitet (https://almsennerei.at/content/7-die-sennerei).
Der schöne Almweg setzt sich dann auf der östlichen Seite des Gschlössbachs, zuerst recht eben und dann leicht ansteigend, weiter ins Tal hinein fort.
Für diejenigen, die nicht so gut zu Fuß sind, gibt es während der Sommermonaten auch einen Bummelzug, der vom Matreier Tauernhaus bis direkt zum Venedigerhaus im Innergschlösstal fährt (https://www.gschloess.com/gschl%C3%B6sser-panoramzug-taxi/).
Nach wenigen Metern zweigt auf der linken Wegseite ein Steig (Nr. 925) ab, der südlich des Gschlössbachs verläuft, und als Alternative zum Almweg genutzt werden kann. Da Anfang Mai jedoch noch immer etwas Schnee in den Wäldern lag, entschieden wir uns für den normalen Weg. Selbst hier mussten wir immer wieder mal kleinere Schneeansammlungen durchqueren.
Nach etwa 2 Kilometern erreicht man eine lohnenswerte Stelle, um eine kurze Pause einzulegen, die Tauernbachbrücke. Hier vereinen sich der Dichten- und der Tauernbach inmitten eines beeindruckenden Wasserfalls.
Folgt man dem Weg noch einige Kehren weiter, erreicht man das idyllische kleine Dorf Außergschlöss. Hier lädt das Berghaus Außergschlöss zum Verweilen in einer wunderschönen Umgebung ein. Man hat einen direkten Blick auf den Großvenediger mit seinem Gletscher dem Schlatenkees.
Die Wanderung führt anschließend weiter über eine kleine Hochebene und dann über einige Kehren ins Tal hinein Richtung Innergschlöss. Dabei passiert man schließlich eine eindrucksvolle kleine Felsenkapelle, die direkt am Wegrand ins Gestein geschlagen wurde.
Leider war das kleine Kirchlein, noch nicht geöffnet.
Wir wurden dafür durch tausende blühende Krokusse entschädigt, die sich wie ein Teppich links und rechts des Gschlössbachs auf den Wiesen ausbreiteten. Und mit ein wenig Glück sieht man zwischen den Steinen vielleicht sogar noch ein Murmeltier!
Immer den Großvenediger vor Augen, geht es weiter bis nach Innergschlöss mit seinem malerischen Almendorf, das sich link und rechts des Baches erstreckt. In den Sommermonaten befinden sich in den Almen kleine Läden, die typische Produkte aus der Region verkaufen.
Am Ende des Dorfes befindet sich das Venedigerhaus auf 1.691m, welches man nach ca. 1,5h gemütlichen Wanderns erreicht. Hier kann man sich von typisch Osttiroler Spezialitäten verwöhnen lassen und dabei die herrliche Aussicht genießen.
Die Anfang Mai die Hütte jedoch leider noch nicht geöffnet hatte, genossen wir einfach auf der Bank unsere mitgebrachte Jause mit Blick auf den Gletscher.
Wer von hier aus noch ein kleines Stück weitergehen möchte, kann noch etwas weiter ins Tal hinein bis zum Talschluss wandern. Wir machten uns jedoch anschließend wieder auf den Weg und wanderten gemütlich den gleichen Weg wieder zurück zum Matreier Tauernhaus.
Im Sommer bietet es sich an, nach der Wanderung noch einen Stopp in der Sennerei einzulegen und den köstlichen Käse zu verkosten.